Fast jedes Haus hat zumindest eine Außentreppe. Sie führt zur Haustür, in den Garten, in den Keller oder auch als Fluchttreppe an der Hausseite hinunter. Durch die Witterung im Außenbereich ist sie besonderen Belastungen und Risiken ausgesetzt und muss daher mehr Voraussetzungen entsprechen als eine Innentreppe.
Inhaltsverzeichnis
Vorteile, Merkmale und Material der Außentreppe
Als Außentreppe bezeichnet man eine ununterbrochene Abfolge von mindestens drei Stufen, die sich in einem Außenbereich befindet. An einem Gebäude sparen Außenteppen Platz im Innenraum. Sie ermöglichen einen erhöhten Zugang und erlauben dadurch Kellerfenster oberhalb der Erde anzubringen. Sie können aber auch als Freitreppen dazu dienen Steigungen im Gelände zu überwinden.
Durch Ihre Lage sind sie besonderen Belastungen durch das Wetter ausgesetzt. Dazu gehört nicht nur Feuchtigkeit, sondern auch die Materialausdehnung durch Hitze im Sommer und -zusammenziehung durch Kälte im Winter. Aus diesem Grund sind hier besonders widerstandsfähige Materialien gefordert. Dazu gehören vor allem Beton, Stein und Metall. In seltenen Fällen wird auch Holz verwendet.
Absicherung durch Geländer und Rutschschutz
Durch Regen werden Treppen im Außenbereich oft nass und daher rutschig. Noch größer ist die Gefahr im Winter, wenn sich Glatteis auf den Stufen bilden kann. Deshalb müssen die Stufenkanten möglichst rutschfest gestaltet werden. Beton- und Metallgitterstufen bieten eine raue Oberfläche, auf der man guten Halt findet. Holz ist dagegen im nassen Zustand sehr rutschig und sollte daher mit zusätzlichem Rutschschutz ausgestattet werden.
Um Stürze zu vermeiden, kann bei an der Hauswand entlang verlaufenden Treppen ein Handlauf in der Wand verankert werden, der eine Höhe von etwa 90 cm haben sollte. Offene Seiten müssen durch ein Schutzgeländer gegen Absturzgefahr gesichert werden. Es kann sehr attraktiv ausgeführt werden, muss aber vor allem fest verankert und hoch genug sein, um einen effektiven Schutz zu gewährleisten.
Beständigkeit ist wichtig
Eine Außentreppe soll trotz der hohen Belastung möglichst lange leben. Um das zu gewährleisten, muss bei einer Metalltreppe vor allem auf rostfreies Material oder entsprechenden Rostschutz geachtet werden. Holz muss jährlich imprägniert werden, um natürliche Verwitterung zu verhindern. Bei Stein- und Betontreppen kann es lediglich nach vielen Jahren starker Nutzung zu einem Abrieb der Stufenkanten kommen, der sie rutschig werden lässt.
Besonders wichtig ist es, Ritzen und Sprünge in der Treppe zu vermeiden, in denen sich Wasser sammeln kann. Gefriert dieses im Winter kann es nämlich zum sogenannten Spaltenfrost kommen: Im gefrorenen Zustand ist Wasser dicker als in flüssiger Form. Es dehnt sich daher gerade dann aus, wenn sich das Material durch die Kälte zusammenzieht und kann dann selbst Stein sprengen.
Gitterrost oder durchgängige Stufe?
Metalltreppen werden meist mit gitterförmigen Stufen ausgeführt. Das spart nicht nur Material und macht die Treppe leichter. Es sieht meist auch attraktiver aus, sorgt ganz automatisch dafür, dass Regenwasser abläuft, und bietet optimale Rutschfestigkeit durch die Kanten.
Freilich ist es nicht immer wünschenswert, durch die Treppenstufen hindurchsehen zu können. Ist der darunter liegende Bereich unattraktiv, können durchgängige Holzstufen oder eine massive Beton- oder Steintreppe schöner sein. Auch wenn die Treppe sehr hoch hinauf führt und Sie unter Höhenangst leiden, ist ein durchsichtiger Rost nicht ratsam. Soll die Treppe auch barfuß genutzt werden, sollte man zudem bedenken, dass dünne Gitterkanten schmerzhaft für die Füße sein können.
Außentreppen und Brandchutz
Ob und welche Brandschutzeigenschaften eine Außentreppe haben muss, ist von der Gebäudeklasse und den im jeweiligen Bundesland geltenden Bestimmungen abhängig. Daher sollte man sich vor der Auswahl oder dem Bau der Treppe stets entsprechend informieren und am besten von einem Experten beraten lassen.
Die meisten an Gebäuden angebrachten Außentreppen stellen jedoch auch einen Fluchtweg im Brandfall dar, weshalb es, auch wenn sie nicht vorgeschrieben sind, sinnvoll ist, sich über die Brandschutzeigenschaften der Treppe Gedanken zu machen. Die besten Materialien hierfür sind Stein und Beton, da sie nicht brennbar sind.
Die Außentreppe als Fluchttreppe bzw. Feuertreppe
Oft werden Außentreppen eigens als Fluchttreppen oder Feuertreppen errichtet, wobei diese beiden Begriffe nicht deckungsgleich sind. Eine Feuertreppe dient ausschließlich der Nutzung im Brandfall und darf nicht zu anderen Zwecken betreten werden. Eine Fluchttreppe darf dagegen auch als normaler Treppenaufgang verwendet werden.
Ob für die Errichtung der beiden Treppenarten ebenfalls unterschiedliche Bestimmungen gelten, ist von Land zu Land unterschiedlich. Auch hier ist daher die lokal anzuwendende Bauordnung zu beachten. Besonders wichtig für die Planung ist dabei die notwendige Breite der Treppe, welche von der zu erwartenden Anzahl an Flüchtenden abhängig ist.
Außentreppen sind eine praktische Möglichkeit, platzsparende Zugänge zu schaffen, Höhenunterschiede zu überwinden und Fluchtwege umzusetzen. Allerding sind bei ihrer Errichtung zahlreiche Sicherheitsrisiken und regional unterschiedliche Bestimmungen zu beachten. Wer eine Treppe im Außenbereich errichten möchte, sollte sich daher frühzeitig gründlich informieren und sich nach Möglichkeit von einem Fachmann beraten lassen.